Staatliches Berufliches Schulzentrum Rosenheim II verabschiedet 443 Absolventen – 55 Staatspreisträger
Rosenheim - Ein Punkt markiert das Ende eines Satzes. Hinter ihrer Ausbildungszeit sollten die Absolventen des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Rosenheim II aber etwas anderes sehen, meinte Schülersprecher Thomas Breit nun bei der Abschlussfeier im Kultur- und Kongresszentrum: „Einen Doppelpunkt.“ Ein Zeichen für den Beginn von etwas Neuem. „Eine Startrampe.“
Die betreten 443 Absolventinnen und Absolventen, wie Schulleiterin Christiane Elgass in ihrer Rede stolz bekannt gab. 62 Schülerinnen und Schülern hätten erstmals den mittleren Schulabschluss erworben, 116 hatten diesen noch verbessert. Damit nicht genug: 55 Absolventinnen und Absolventen hätten sich mit ihren herausragenden Leistungen einen Staatspreis verdient, 17 sogar mit einem Notendurchschnitt von 1,0. „Das ist wirklich großartig, darauf dürfen Sie wahrlich stolz sein“, schwärmte die Schulleiterin. Das BSZ Rosenheim II entlasse damit wieder einen Jahrgang, „der gut vorbereitet ins Berufsleben starten kann“.
Das duale System verbinde Theorie und Praxis, Schule und Betrieb, Lernen und Arbeiten, erklärte Elgass. Die Azubis seien ein wichtiger Teil davon. „Und genau dieses Miteinander ist es, das Ihre Ausbildung so wertvoll macht.“ So würden die Absolventen die Eigenschaften aller drei „W“ vereinen: Sie seien Kopfwerker, Handwerker und Herzwerker gleichermaßen geworden. In einer sich ständig verändernden Welt brauche es Menschen, die mit Kopf, Hand und Herz arbeiten könnten, betonte Elgass: „Menschen wie Sie.“
Vize-Landrat Josef Huber belegte dies mit den Zahlen einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft. Demnach hatten 2024 nur 3,4 Prozent der Absolventen einer betrieblichen oder schulischen Ausbildung keine Arbeit. Gleichzeitig seien die Gehälter von Fachkräften mit Berufsausbildung stärker gestiegen als bei Spezialisten und Experten mit Fortbildung, einem Meister, Techniker oder Studium.
„Mit Ihrer Berufsausbildung haben Sie sich selbst ein solides und krisenfestes Fundament für Ihre Zukunft geschaffen“, gratulierte Huber den Absolventen. Sie hätten Qualität und Ehrgeiz bewiesen, worauf auch ihre künftigen Arbeitgeber vertrauen würden. Der Landkreis und die Stadt Rosenheim würden durch den bereits deutlich spürbaren Fachkräftemangel darauf hoffen, dass sich die Absolventen auch nach ihrer Ausbildung für eine berufliche Zukunft in der Region entscheiden.
Sowohl Huber wie auch Elgass vergaßen nicht, auch den Betrieben und Lehrkräften, vor allem aber auch den Familien der Absolventen für ihr Engagement und ihre Unterstützung der Azubis auf ihrem Weg zum erfolgreichen Abschluss zu danken. Diese stünden heute nicht an einem Schlusspunkt, sondern an einem Wendepunkt, knüpfte Elgass an die Worte des Schülersprechers an. „Bildung endet nicht mit dem Abschluss – sie beginnt mit ihm. Bleiben Sie offen für Neues, bleiben Sie lernbereit. Und behalten Sie das, was Sie hier gelernt haben, nicht nur im Kopf – sondern auch im Herzen.“